TENS

Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine Therapie vornehmlich zur Schmerzbekämpfung. Durch Anlegen eines ungefährlichen Stromes werden Nerven stimuliert und somit Schmerzen gelindert.

Elektrostimulation

Die Elektrostimulation von Nerven und Muskeln über auf der Haut platzierte Elektroden bietet eine gute Ergänzung zu den herkömmlichen Therapieformen. So umfasst das Einsatzspektrum die Schmerztherapie, die Muskelstimulation zum Aufbau und Erhalt der Muskeln, Anwendung bei CMD (Cranio-Mandibuläre- Dysfunktion) bis hin zur Inkontinenztherapie. TENS-Geräte zeichnen sich durch einfache Handhabung aus.

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Was sind Schmerzen?

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In Europa leiden mehrere Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen.

Bestehen diese Schmerzen über längere Zeit, tritt, unabhängig von ihrer Ursache, die so genannte Schmerzkrankheit auf, die ein eigenes Krankheitsbild darstellt. Sie ist Ausdruck für starke körperliche und seelische Belastung, unter der die Schmerzpatienten leiden.

Die häufigsten Schmerzen stellen die Kopfschmerzen wie z. B. die Migräne sowie die Schmerzen des Bewegungsapparates dar, wie etwa Rücken- oder Gelenkschmerzen. Nicht immer ist es möglich, die eigentliche Ursache der Schmerzen zu behandeln. Trotzdem müssen die Schmerzen so schnell und wirksam wie möglich therapiert werden. Aktuelle Forschungen belegen, dass, Schmerzen mit zunehmender Dauer, entsprechend schneller eintreten und empfunden werden. Eine Gewöhnung an Schmerzen gibt es nicht.

Schmerzbehandlung

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Häufig werden Schmerzen mit Hilfe von Medikamenten, so genannten Analgetika, behandelt. Insbesondere bei chronischen Schmerzen, die über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wieder auftreten, kann eine medikamentöse Therapie bei langfristiger Einnahme zu Nebenwirkungen führen. Es ist daher sinnvoll, ergänzend zu den Medikamenten oder an ihrer Stelle andere Formen der Schmerzbekämpfung anzuwenden. Dazu zählen neben der TENS-Therapie, die Akupunktur oder die physikalischen Therapien, wie Krankengymnastik, Entspannungsverfahren, Hypnose, Biofeedback, Neuraltherapie und andere.

Vorteile der elektrischen Nervenstimulation

Der Vorteil von TENS liegt in der praktisch nebenwirkungsfreien Therapie und in der möglichen Heimanwendung duch den Patienten. Ist die Therapie erfolgreich, kann die Medikamenteneinnahme reduziert oder ggf. auf sie verzichtet werden.

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Einsatzgebiete der TENS

  • Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen und Migräne)
  • Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates (Wirbelsäulenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen)
  • Rheumatische Schmerzen
  • Nervenschmerzen (Trigeminusneuralgie, Ischialgie, Hexenschuss, Phantomschmerz)
  • Narbenschmerzen
  • Juckreiz
  • Krebs- und Metastasenschmerzen

Die Wirkung von TENS

© Stefan Redel - Fotolia.com Durch die TENS-Behandlung werden bestimmte Nerven angeregt, was zur Ausschüttung schmerzhemmender Substanzen in unserem Gehirn und Rückenmark führt. So wird ein natürlicher, körpereigener Mechanismus mit schmerzlindernder Wirkung angeregt. Je häufiger die Behandlung durchgeführt wird, desto länger kann die schmerzlindernde Wirkung anhalten: von Stunden bis zu Tagen.

TENS ist nicht anzuwenden bei:

Prinzipiell ist die Behandlung bei fast allen Patienten möglich. Bei folgenden Personen muss die ärztliche Zustimmung vor Behandlungsbeginn eingeholt werden:

  • Träger von Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten
  • Schwangere
  • Epileptiker
  • Auf Wunden und erkrankten Hautstellen dürfen keine Elektroden angebracht werden
  • Metallimplantate bei Verwendung von Impulsen mit Gleichstromanteil (Elektrolyse-Gefahr). Bei Verwendung der AKS-Schaltung ist diese Gefahr deutlich vermindert.

Nebenwirkungen

Die TENS-Therapie ist allgemein sehr gut verträglich. Selten können folgende Effekte beobachtet werden:

  • Schmerzverstärkungen durch zu intensive Stimulation, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen. Durch eine geringere Stromstärke, reduzierte Behandlungshäufigkeit oder kontralaterale Elektrodenanlage kann diese Nebenwirkung vermieden werden.
  • Strombedingte Hautirritationen.
    Diese können durch eine AKS (= Ausgangskurzschlussschaltung), die für eine besonders hautfreundliche Stimulation sorgt, in aller Regel vermieden werden.
  • Hautirritationen aufgrund einer Unverträglichkeit des Elektrodengels bzw. des Elektrodenmaterials.
  • Karotissinus- oder Larynxreaktionen: eine Elektrodenanlage im Halsbereich kann in seltenen Fällen zu vagalen Reaktionen führen.
    Auch über Spasmen im Larynxbereich wird anekdotisch berichtet.

TENS-Geräte

Je nach Modell lassen sich über Regler verschiedene Parameter einstellen oder über eine Tastatur Programme aufrufen:

  • die Frequenz, also die Zahl der Stromimpulse in der Sekunde
  • die Impulsbreite (die Dauer eines Einzelimpulses)
  • die Intensität (Stromstärke)

Diese Einstellungen haben Einfluss auf die Wirkart, Wirkdauer und die Eindringtiefe des Reizstroms. Die Einstellungen werden vom Arzt, der das Gerät wie ein Medikament auf Rezept verordnen kann, festgelegt, so dass der Patient nur noch die Intensität reguliert. Dies vereinfacht dem Umgang mit dem Gerät deutlich und verhindert Bedienungsfehler.

Sitzungsdauer

Die Mindestdauer einer Behandlung beträgt 30 Minuten.
Bestimmte Schmerzformen wie die Nervenschmerzen (=Neuralgien) erfordern deutlich längere Behandlungszeiten.

Häufigkeit

Akute Schmerzen
Täglich sollte wenigstens einmal behandelt werden, aber auch mehrere Anwendungen an einem Tag sind möglich. Von pausenloser Dauerstimulation ist eher abzuraten, da Gewöhnungseffekte die Wirkung mindern können.

Chronische Schmerzen
Die Behandlungen können täglich oder in größerem Abstand erfolgen. Gemäß des Charakters der Erkrankung sind Langzeittherapien über Jahre hinweg nicht selten.

Ablauf der TENS-Verordnung

© James Steidl - Fotolia.com Nach erfolgreicher Austestung der Stimulation mit den entsprechenden Parametern und der Elektrodenanlage in der Praxis, bekommt der Patient ein Gerät typischerweise für 3 Monate zur Probe durch den Arzt rezeptiert. Dieses Rezept ist an liska-tens zu senden, so dass der Patient sein Gerät schnellstmöglich bekommt, um mit der Therapie zu Hause fortzufahren.

Die Monatsmiete bezahlt in den meisten Fällen die Krankenkasse mit Direktverrechnung an Liska-Tens.
Im Anschluss an die ersten 3 Monatsmieten kann die Verordnungsdauer über ein Folgerezept verlängert werden oder das Tensgerät wird von der Krankenkasse mit einem geringen Selbstbehalt für den Patienten angekauft.

© 2008/2024 Margit Liska

 

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